Tag 390: Einmal lustig, einmal nicht

Der Hype ums Ende des Jahrzehnts ist heute genauso wenig notwendig, wie vor zehn Jahren. Damit ein Jahrzehnt vollständig ist, gehören ganz dem Name nach halt zehn Jahre dazu, und die Jahreszahl des zehnten Jahres endet mit einer Null – und die kommt erst noch. Da kommen, bis sie verschwindet also noch 366 Tage plus morgen und die heutige restliche Tageshälfte.

Ich vermeide deshalb selbstverständlich, ein Review des Jahrzehnts zu schreiben, das gibt es erst in einem Jahr. Heute gibt’s aber trotzdem etwas kleines für dich. Ich habe in meinen Notizen die letzten Zeilen gefunden, die ich 2009 geschrieben habe.

 

Gedruckt vom Feind
Auf dem Weg nach Hause,
nichts geahnt.
Beim Lesen der Vorwürfe,
nichts geahnt.
Am Tag darauf die Nachricht,
Axel Springer hat deine
Arbeit gedruckt.
Ach Mensch, dafür liebe
ich dich.

 

 

Einmal ist lustig, einmal nicht
Augen zu und durch. Früher
war es Mittwoch, neuerdings
sind es Dienstage,
an die ich mich erinnere,
wenn ich es
irgendwo vermerke.
Ausgeleuchtet wie
damals am Stausee
Oberrabenstein stehe
ich nach der geglückten
Soloshow alleine im
grünen Licht und spüre
den Reiz flüchten.
Es wird Zeit für den nächsten
Schritt, neues Theater.
Der Dunstkreis verfliegt,
wir waren hier mal
Stars, aber diese Karriere
ist vorbei. Das wars!