Tag 2: Nicht in Berlin zu sein, das ist eine Strafe

05.12.2018 00:50 Uhr

Automatisch vielfältig, nur weil die Quote der zugezogenen Stadtbewohner mittlerweile bei 53 % gastiert, wie RBB und das Statistikamt unlängst erhoben, sind die zufällig beobachteten Berliner nicht. Eine vierstellige Anzahl von Siedlungen, Dörfchen und Städten in der ganzer Welt ist Quelle dieser 1,9 Millionen Menschen, vielleicht liegt es an der Jahres- oder Tageszeit, am Ort, am Wochentag, aber ausnahmslos alle haben den gleichen starren, bloß-keine-Regung-zeigen-Blick und machen ihr Ding. Man trägt auch überwiegend schwarz und ignoriert. Die Attitüde gibt es möglicherweise mit dem Zettel vom Einwohnermeldeamt automatisch dazu, denn in anderen europäischen Millionenstädten ist das Bild ein anderes, trotz ähnlich gewachsener Einwohnerstruktur. Vielleicht ist das lauffeuerartig verbreitete Kopieren des Gegenüber aber nur eingebildet und durchs darüber Nachdenken und danach Ausschau halten verschwimmt der Blick auf die Realität. Sozusagen selektive Wahrnehmung.

Berlin, ich liebe dich! ?

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Zitat des Tages

„Ich fühl‘ mich wie ein Pferd, Alter“ (die 17-Jährige Katharina zu ihrer Freundin, über ihre neuen Winterschuhe) – traf die beiden zufällig, kurz bevor ich meinen Briefkasten aufschloss, zwei Briefe und einen Werbeflyer heraus nahm und im Haus verschwand.

Musikstück des Tages

„Wir ham’s getan“ (Moses Pelham)